DATUM: 16.02.2024
Familienpolitik hat sich zu einer der tragenden Säulen der Personalpolitik entwickelt. Für 96% der Beschäftigten mit Kindern haben familienfreundliche Maßnahmen eine sehr hohe Bedeutung. Grund genug, sich mit diesem Themen auseinanderzusetzen und dem vielzitierten Fachkräftemangel aktiv zu begegnen.
Anwesenheit allein ist noch keine Leistung. Unter anderen liegt diese Erkennntnis dem grundlegenden Wandel der Sichtweise auf das Mobile Arbeiten zugrunde. Vielmehr sollte der Fokus auf das Führen mit Zielvereinbarungen und Ergebisorientierung liegen. Dafür sind jedoch eine gute Vertrauensbasis sowie Selbstmanagementfähigkeiten der Mitarbeitenden wichtig. Von hoher Bedeutung ist auch, dass die Vereinbarkeit sich nicht kontraproduktiv auf das Betriebsklima auswirkt, indem nur Mitarbeitende mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen diese Möglichkeit zuerkannt wird.
Schon 2016 wollten sich laut einer Forsa-Umfrage 60% der jungen Eltern die Kinderbetreuung gleichberechtigt teilen. Dabei finden vor allem Väter wesentlich schlechter betriebliche Vereinbarkeits- oder Teilzeitangebote. Doch sogar ohne die Reduzierung der Arbeitszeit ist es durch flexiblere Arbeitszeitmodelle möglich, Freiräume zu schaffen. Hier ist es hilfreich, wenn Kollegen und Vorgesetzte verschiede Flexibilitätsmodelle testen und vorleben. So bekommen Väter mehr Zeit für die Kinderbetreuung und werden kreativer, produktiver und glücklicher.
Gerade KMU haben gute Voraussetzungen für die Verkürzung der Elternzeit von Mitarbeitenden und die schnellere Reintegration in betriebliche Prozesse. Grund dafür sind typischen KMU-Stärken wie Nähe zur Belegschaft, kurze Wege und persönliches Vertrauen. Angeboten werden können zum Beispiel phasenweise Teilzeit, flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice-Lösungen. Der wer flexibler arbeiten kann, wird gerade in KMU oft schneller wieder einsteigen als bei starren Präsenzpflichten, die zum Beispiel die Kita-Eingewöhnung erschweren.
Führungskräfte sind häufig besonderen Belastungen ausgesetzt nehmen die Möglichkeit zum Mobilen Arbeiten aber oft seltener wahr. Gleichzeitig sollen sie über Vereinbarkeit von Familien und Beruf ihrer Teammitglieder und den Arbeitnehmer:innen entscheiden. Führungskräfte sollten daher eine Vorbildfunktion einnehmen und die Möglichkeiten des Mobilen Arbeitens für sich testen. Studien belegen, dass mobil arbeitende Führungskräfte besser ansprechbar sind und ihrem Team mehr Rückmeldungen geben. Dennoch sind regelmäßige Präsenztermine für alle Beteiligten Pflicht, um über Arbeitsergebisse sprechen zu können und den Anschluss an das Team und die betrieblichen Ereignissen nicht zu verlieren.
Gerade soziale Berufe erfordern eine hohe Präsenz. Pflegepersonal und Erzieher:innen, aber auch Handwerker können ihre Tätigkeit nicht "von zu Hause" ausüben. Ein wichtiger Ansatz, um auch diesen Berufsgruppen Mobiles Arbeiten zu ermöglichen und so Flexibilität zu schaffen, ist die Verlagerung der administrativen Aufgaben ins Homeoffice. Folgende Tätigkeiten können auch von Präsenzberufen von zu Hause aus erledigt werden:
Sie sind Arbeitnehmer:in und suchen ein familienfreundliches Unternehmen als Arbeitgeber? In dieser Liste finden Sie Unternehmen, welche das aktuelle Siegel "Familienfreundliches Unternehmen" tragen:
Sind sind Unternehmer:in und suchen Informationen zur Familienfreundlichkeit? Melden Sie sich gerne bei der zuständigen Projektmanagerin Christine Pinnow. Die Kontaktdaten finden Sie auf der rechten Seite.
Quelle: Unternehmensnetzwerk "Erfolgsfaktor Familie". Eine Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Christine Pinnow
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